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Samstag, 13. August 2011

ASTON MARTIN FÜR ARME, ODER WIE MAN EINE MARKE RAMPONIERT

Das ist der erste, den ich in Köln gesehen habe, einen Aston Martin im Miniformat. Er hört auf den Namen „Cygnet“ und sieht einem Toyota iQ verdammt ähnlich. Das verwundert nicht, handelt es sich doch lediglich um eine „Verfeinerung“ just dieses Modells. Für ganz Arme ist er allerdings auch nicht, muss man doch bereit sein, für das Aston Martin Logo mit etwas Leder und Chrome-Schnickschnack das Drei- bis Vierfache des Preises eines Toyotas iQ hinzulegen. In der teuersten Serienvariante sind dies laut Liste 48.995,- EUR. Dafür bekäme man auch schon einen deutlich größeren Mercedes oder BMW, sogar mit Ledersitzen.

Offiziell spricht Aston Martin in Bezug auf die Zielgruppe des Kleinwagens vom umweltbewussten Aston Martin Fahrer, der für Überlandstrecken den großen „Vantage“ oder „Rapide“ und in der Innenstadt den kleinen „Cygnet“ benutzt, ohne dabei auf Statussymbole verzichten zu müssen. Inoffiziell sprechen Verkäufer des Wagens aber von der Gattinnen-Version, womit alle Klischees bedient wären, von der sich die Frauenpolitik seit Jahren zu distanzieren versucht. Die Frauen, die ich dazu (nicht-repräsentativ) befragt habe, hätten allerdings lieber einen "richtigen" Aston Martin – oder gar keinen.

Natürlich – und das mag einer der strategischen Gründe für diese Modellentscheidung sein – senkt ein solcher Kleinwagen den politisch überwachten Flotten-Durchschnittsverbrauch und -CO2-Ausstoß. Aus markenpolitischer Sicht ist das allerdings ein Schuss ins Knie, denn der kleine Wagen kann vieles sein – authentisch für die Marke ist er nicht. „Cygnet“ bedeutet übrigens „junger Schwan“ – er muss aufpassen nicht zum „sterbenden Schwan“ zu werden.

p.s. Das Kennzeichen des abgebildeten Cygnet deutet übrigens auf eine Autovermietung als Halter hin.

1 Kommentar:

  1. Nicht nur vielleicht, ganz sicher: Der "Cygnet" ist "ein sterbender Schwan" - und der Name selbst alles andere als gut gewählt, oder Bernd?

    Er ist weder gut aussprechbar, noch leicht merkfähig. Erinnert lautmalerisch an "Signet".

    Das Konzept eines Luxuskleinwagens macht nur wenig Sinn. Die Herrschaften in dieser Preisklasse haben auch in Städten kein Parkproblem. Im Zweifelsfall regelt das der Hotel oder Restaurant eigene Limo-Boy.

    Und wenn einer schon ein cooles Stadtauto als Zweit- oder Drittauto haben möchte, wird er sich oder seine Frau mit einem MINI oder einem Fiat 500 beglücken. Die sind nämlich schon serienmäßig verdammt cool - und mit dickem Motor und allen Extras kommt man dort auch locker auf über 40.000 Euro. (Zudem sehen beide nicht aus wie ein Toyota iQ. Wie clever!)

    Aber vielleicht gibt's den "Cygnet" ja zukünftig bei jedem Neukauf eines echten "Aston Martin" gratis dazu. Dann könnte das Konzept aufgehen. ;-)

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